Sizilien – Kirschtomatenernte in Ragusa

Sizilien – Kirschtomatenernte in Ragusa

Ragusa ist eine alte sizilianische Barockstadt, die nach einem schweren Erdbeben Ende des 17. Jahrhunderts wieder komplett aufgebaut wurde. Heute fasziniert sie mit ihrem beeindruckenden Stadtbild, das von barocken Kirchen und Palästen geprägt ist. Rund um diesen schönen Ort liegen die Tomatenplantagen, auf denen die Früchte für unsere Kirschtomatensauce geerntet werden. 

Mein Besuch gilt einer Familie von Tomatenbauern mit langer Tradition und ihren Bioplantagen. Uns verbindet eine langjährige, freundschaftliche Zusammenarbeit, und so werde ich selbstverständlich mit einem üppigen Mittagsmahl aus Pasta mit Kirschtomaten und Basilikum empfangen. 

Mit Nicola, dem Vater, geht es zur Plantage. Er erzählt mir, dass durch das Zusammenspiel des Meeres und der warmen Winde, umrandet vom großen Bergmassiv, ein ganz besonderes Inselklima entsteht, welches für das optimale Wachsen und Reifen der Kirschtomaten ausschlaggebend ist.

Es ist Erntezeit, und ernten ist hier sorgfältige Handarbeit. Luca, einer der Erntehelfer, erklärt mir, worauf es jetzt ankommt, und bittet mich, es einmal selbst zu versuchen. Jede der kleinen Tomaten wird kurz in die Hand genommen, sanft gedrückt, um die Festigkeit zu prüfen, und nur bei der richtigen roten Färbung gepflückt und in den Korb gelegt. Das zu erkennen ist Übungssache, denn nur etwa ein Drittel der Tomaten sind jetzt erntebereit. Jeden Tag gehen die Arbeiter hier durch die Felder und prüfen alle infrage kommenden Früchte. 

Wir fahren mit dem, nun voll beladenen, Pick-up weiter in den Nachbarort, wo in einem kleinen Familienbetrieb aus der Ernte unsere Kirschtomatensauce hergestellt wird. Nicola erklärt mir, dass die schnelle Verarbeitung der Früchte nach der Ernte Voraussetzung für eine Topqualität der Sauce ist. Maximal 24 Stunden liegen zwischen Ernte und Weiterverarbeitung, aber in der Regel geschieht alles am selben Tag.

In die Halle gelangen wir über eine kleine Galerie, von der wir auf vier riesige Kessel, bis oben hin gefüllt mit Tomaten, herabblicken können. Ein tolles Bild! Die Tomatenmassen bewegen sich langsam in den Bottichen und Ernesto, der Chef, erklärt mir, was passiert. „Die wichtigsten Zutaten, die man hier braucht, sind Zeit und Geduld“, sagt er lächelnd. Nur durch das lange Einkochen der Tomaten und das wiederholte Abschmecken mit Salz, Basilikum und Olivenöl wird am Ende der so typische, intensive Tomatengeschmack erreicht. Wir gehen hinunter zu den Kesseln und Ernesto füllt in eine kleine Schale etwas, von den schon durch ein Sieb passierten Tomaten, ab. Ich probiere und bin sofort begeistert! Es ist wirklich original der Geschmack, wie ich ihn von zu Hause aus unseren Läden kenne, und es ist schön zu wissen, dass die Sauce nach dem Abfüllen nichts von ihrem fruchtigen und intensiven Aroma verliert.

Natürlich endet mein Besuch am frühen Abend wieder mit einem Essen auf dem Hof. Dort wartet schon ein langer, gedeckter Tisch mit Rotwein und einer großen Schale Pasta mit geschmolzenen Kirschtomaten, Knoblauch und Olivenöl auf uns.

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